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Pharmaziestudium in Brandenburg?
11.07.2019 - Ausbildung, Presse

Am 1. September wählt Brandenburg einen neuen Landtag. Dies nahmen Landesapothekerkammer und Apothekerverband Brandenburg zum Anlass und luden Apothekerinnen und Apotheker ein, um mit Vertretern der zur Wahl antretenden Parteien über die Zukunft der Apotheken im Land zu diskutieren. Über die Ergebnisse der Diskussion informierten die beiden Standesorganisationen in einem Newsletter.

Zwei Forderungen, die von der Brandenburger Apothekerschaft seit Jahren erhoben und eingefordert werden, sind die Einführung eines Pharmaziestudiengangs und die Etablierung eines weiteren Standorts für die PTA-Ausbildung im Land Brandenburg, dem einzigen deutschen Flächenland, in dem bisher keine Pharmazeuten ausgebildet werden. In den letzten Äußerungen der brandenburgischen Wissenschaftsministerin war lediglich von einer medizinischen Fakultät an der BTU Cottbus-Senftenberg die Rede. Was aus der lang angekündigten Prüfung eines Pharmazie­studiengangs im eigenen Land wird, bleibt auch weiterhin im Vagen – und das, obwohl der bestehende und sich weiter verstärkende Mangel an ausgebildeten Pharmazeuten bereits jetzt schon spürbare Auswirkungen angenommen hat. Die schlimmste Auswirkung des Fachkräfte­mangels ist, dass bereits erste Apotheken schließen mussten, weil keine Apotheker mehr für die personelle Besetzung gefunden werden konnten.

Entsprechend groß waren Skepsis und Unmut im Saal, was die bisherige Hin­haltetaktik der brandenburgischen Landesregierung und die Diskussion der Parteivertreter anbelangte. Die Vertreterin der Linken räumte ein, dass die beteiligten Ministerien zu oft aneinander vorbei sprechen würden. Man müsse sich aber ernsthafte Gedanken machen, wie rund tausend benötigte Pharmazeuten in den nächsten Jahren gefunden werden könnten. "Bei diesem Thema schien es keine klaren Linien zu geben, denn die Positionen der Parteien lagen weit auseinander und reichten von klaren Bekenntnissen pro Studiengang Pharmazie bei CDU, AfD und BVB/Freie Wähler bis hin zu einer verklausulierten Prüfung und Analyse der Finanzierbarkeit und des Standortes (B 90/Die Grünen), der grundsätzlichen Prüfung der Notwendigkeit (Die LINKE, SPD) und einer vorher durchzuführenden Erhebung des tatsächlichen Fachkräftebedarfes (FDP). Bei diesem wichtigen Thema bleibt einzig die Hoffnung, dass der sich bei den Landtagswahlkandidaten abzeichnende Eindruck eines parteiübergreifenden Konsenses für ein Pharmaziestudium im Land Brandenburg schnellstmöglich zu Beginn der nächsten Legislaturperiode umgesetzt wird", heißt es aus dem Apothekerhaus in Potsdam.