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Arzneimittelversorgung in den Wahlprogrammen der Thüringer Parteien
22.10.2019 - Information & Internet, externe Gremien

Am kommenden Sonntag dürfen die Wahlberechtigten in Thüringen ihre Stimme abgeben und ein neues Parlament wählen. Im Landtag sitzen aktuell die CDU, die Linke, die AfD, die SPD und die Grünen. Was haben diese Parteien mit den Vor-Ort-Apotheken vor? Die ABDA hat einen Überblick über die Passagen aus den Wahlprogrammen erstellt, den wir an dieser Stelle abbilden. Die FDP, die derzeit nicht im Landtag vertreten ist, hat die ABDA mit aufgenommen.

CDU: „Apotheken vor Ort bewahren: Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln wird zu allererst durch die Apotheke vor Ort sichergestellt. Dafür treten wir ein, denn die persönliche Beratung durch den Apotheker zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung halten wir für unverzichtbar.“

LINKE: „Alle Apotheken erhalten, besonders im ländlichen Raum, und die Studienplätze im Fachbereich Pharmazie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhöhen.“

AfD: „Die Digitalisierung ist auch im Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken. Sie eröffnet der medizinischen Versorgung neue Perspektiven und Chancen. Mit Telemedizin können Ressourcen effizienter genutzt werden. Das Versenden medizinischer Daten zwischen den Arztpraxen ermöglicht es Patienten, seltener persönlich für Kontrolluntersuchungen zu erscheinen. Dies erleichtert und beschleunigt die ärztliche Kontrolle. Mittels Videotelefonie kann der Arzt mit dem Patienten Befunde direkt besprechen. Durch Vernetzung von Apotheken und medizinischem Fachpersonal werden positive Effekte für die Patienten im ländlichen Raum generiert.“

SPD: „Die Apotheken vor Ort als Schnittstelle zwischen Patient und Arzt versorgen die Bevölkerung dezentral mit Arzneimitteln (AM) und medizinischen Produkten. Sie bieten Leistungen, wie persönliche Information und Beratungen zu AM, Herstellung von Rezeptur-AM, Nacht und Notdienste, eine Sicherstellung der Versorgung im Katastrophenfall, einen niederschwelligen Zugang zu medizinischer Versorgung sowie wohnortnahe Arbeitsplätze. Damit sind die als Infrastruktur im ländlichen Raum unverzichtbar. Deshalb setzen wir uns für eine klare Gesetzgebung bezüglich der Honorierung von pharmazeutischen Leistungen, für eine wirtschaftliche Sicherung von Apotheken, sowie für die Gleichpreisigkeit von rezeptpflichtigen AM zwischen Apotheke vor Ort und dem Online-Handel ein.“

Grüne: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Versorgung mit Medikamenten durch Apotheken auch in kleinen Orten oder auf dem Land ebenso gesichert ist wie die medizinische Versorgung. Das geht mit sektorenübergreifenden Konzepten und neuen Formen von ambulanter und stationärer Versorgung, die wir auf- und ausbauen werden. Besonders für strukturschwache Regionen muss eine Bedarfsplanung stattfinden, um Versorgungsalternativen für den gesundheitlichen und medizinischen Bedarf der Menschen zu entwickeln.“

FDP: „Für die Freien Demokraten bleiben die inhabergeführten, öffentlichen Apotheken die zentralen Garanten für die Sicherstellung der wohnortnahen pharmazeutischen Versorgung der Patienten in Thüringen. Nur diese gewährleisten Beratung und eine 24-stündige Vollversorgung aus einer Hand. Wir wollen uns auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Beratungs- und Versorgungsleistungen der inhabergeführten Apotheken vor Ort besser honoriert werden und den Wettbewerb fair und europarechtskonform gestalten. Dazu wollen wir auch Maßnahmen gemeinsam mit dem Apothekerverband und der Landesapothekerkammer entwickeln. Eine Aufhebung des Fremdbesitzverbotes lehnen wir Freie Demokraten ab.“