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Apotheken-Protest in Schleswig-Holstein
09.05.2023 - Apothekenwesen, externe Gremien, Information & Internet

Wie die ABDA berichtet, hat der Apothekerverband Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Ärztegenossenschaft Nord einen landesweiten Aktionstag ausgerufen, an dem die Apotheken am heutigen Dienstagvormittag streiken wollen. Die Notdienstversorgung bleibt sichergestellt.

Kluger Protest im Norden

Unter dem Titel „Licht aus in den Apotheken“ hatten bereits am Samstag die „Kieler Nachrichten“ davon berichtet. Dort hieß es, dass viele Apotheken im Land, am heutigen Dienstag bis 14:00 Uhr zwar nicht schließen werden, aber das Licht auslassen. Während einer Schließung der Apotheken apothekenrechtlich hohe Hürden im Wege stehen, ist eine solche Aktion nicht nur wegen ihrer Symbolkraft bemerkenswert, sondern auch rechtlich kaum zu beanstanden.

Auch der Verlust der Apotheken ist schleichend und wird von der Politik nicht ernstgenommen

Zwar ist die Sichtbarkeit einer dunklen Apotheke im Mai vermutlich nicht die größte, aber ohnehin muss Protest mit anderen Instrumenten und Materialien begleitet werden. Und natürlich sollen keine Patienten gefährdet werden, das Stolpern soll nur ein sinnbildliches sein. Auch der reale Verlust an Apotheken im Land wird kaum wahrgenommen. Verantwortlich dafür ist keiner. „Die Kassen haben ein Milliarden-Defizit, da müssen Apotheken schon mal Verständnis haben!“ „Mehr Studienplätze für die vielen Pharmazieinteressierten kosten Geld, wo soll das herkommen?“ Gegen dieses Wegschieben von Verantwortung braucht es ein Zeichen - und dieses Zeichen setzen die Apotheken in Schleswig-Holstein.

Auch in Thüringen wird es immer dunkler

Nicht nur symbolisch geht auch in immer mehr Thüringer Apotheken das Licht aus. Allein in diesem Jahr wurden schon 5 Apotheken geschlossen, weitere Schließungen sind angekündigt. Mit Geraberg und Herbsleben sind wieder zwei Orte dabei, in denen es nun keine Apotheke mehr gibt, die Lebensqualität also spürbar schlechter wird. Und auch hier ist kein Ende absehbar, von den drei Schließungen, die bereits angekündigt sind, werden zwei weitere Orte mit nur einer Apotheke betroffen sein.

In beiden Fällen ist das fehlende Personal der Hauptgrund für die Schließung. Die Thüringer Landesregierung lässt sich davon nicht beeindrucken. Der Neubau des Instituts in Jena gilt zwar als beschlossen, die dringend notwendige Erweiterung lehnen die verantwortlichen Ministerien aber ab. Und so ist keine Besserung in Sicht. Es wird immer dunkler in den Thüringer Kleinstädten.