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Eine lebenswerte Welt ist mehr als das Überleben in dieser Welt
02.06.2023 - Information & Internet, externe Gremien

Menschen gehen immense Risiken für die Zukunft der Zivilisation und der Lebewesen auf dem Planeten ein, zeigt eine neue Studie in der Fachzeitschrift Nature. Wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf seinen Internetseiten schreibt, quantifiziert ein internationales Wissenschaftsteam der Earth Commission mit mehr als 40 Forschenden erstmals sichere und gerechte Erdsystemgrenzen auf globaler und lokaler Ebene für mehrere biophysikalische Prozesse und Systeme, die den Zustand des Erdsystems regeln.

Stabilität und Widerstandsfähigkeit sind nicht alles

„… zum ersten Mal [legen wir] quantifizierbare Zahlen und eine fundierte wissenschaftliche Grundlage vor, um den Zustand unseres Planeten nicht nur im Hinblick auf die Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Erdsystems, sondern auch im Hinblick auf das menschliche Wohlergehen und Gerechtigkeit zu bewerten", sagt Leitautor Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Ko-Vorsitzender der Earth Commission.

Die Earth Commission hat sichere und gerechte Grenzen für die Bereiche Klima (climate), biologische Vielfalt (biodiversity), Eingriffe in Wassersysteme (fresh water) und verschiedene Arten der Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung (aerosol pollutants, fertilizers) berechnet. Die meisten dieser Grenzen wurden bereits überschritten.

Es gibt nicht nur „Klima-Kipppunkte“

„Die Ergebnisse unserer Analyse sind beunruhigend: Innerhalb der fünf untersuchten Bereiche sind bereits mehrere Grenzen auf globaler und lokaler Ebene überschritten. Das bedeutet, dass, ohne einen zügigen Wandel, irreversible Kipppunkte und weitreichende Auswirkungen auf das menschliche Wohlergehen vielleicht nicht zu vermeiden sein werden.", so Rockström weiter.

Eine sichere Zukunft erfordert globale Ziele, die über das Klima hinaus gehen

Die Formulierung globaler Ziele konzentrierte sich bislang auf den Klimawandel und die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter 2°C, wobei gemäß dem Pariser Abkommen maximal 1,5°C angestrebt werden. Die Wissenschaft zeigt deutlich, dass es auch notwendig ist, alle anderen biophysikalischen Systeme und Prozesse auf der Erde zu steuern, die für das menschliche Wohlbefinden wesentlich sind.