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Thüringer Apothekerinnen und Apotheker starten Petition
19.08.2024 - Presse

„Gesundheitsversorgung in Thüringen sichern. Apotheken retten.“ Unter diesem Titel starten Thüringens Apothekerinnen und Apotheker eine Petition an den Thüringer Landtag, mit der die Arzneimittelversorgung im Freistaat zukunftssicher gefestigt werden soll.

„Die Thüringer Apotheken stehen vor zwei großen Herausforderungen, auf die wir die Bevölkerung mit unserer Petition aufmerksam machen wollen“, sagt Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen. „Das sogenannte »Apotheken-Reformgesetz« greift in bisher nicht dagewesener Deutlichkeit das System der Arzneimittelversorgung in Deutschland an und zielt damit auf die Zerstörung einer wesentlichen Säule unseres solidarischen Gesundheitssystems.“ Daneben ist der künstlich erzeugte und politisch zu verantwortende Mangel an Apothekerinnen und Apothekern das Problem, das mittelfristig Thüringen mit voller Wucht treffen wird.

Der Fachkräftemangel in Apotheken ist im Wesentlichen ein Ergebnis der Verknappung von Pharmazie-Studienplatzen. „Schon seit Jahren ist der Bedarf an Studienplätzen höher als das Angebot“, beschreibt Neidel die Situation gerade auch in Thüringen. Schon jetzt manifestiert sich Schritt für Schritt der Mangel in einer Abwärtsspirale der Apothekenzahlen. In den letzten Jahren musste etwa ein Fünftel aller Apotheken in Thüringen aufgeben, wobei besonders bitter ist, dass auch mehr als 20 Thüringer Kleinstädte ihre einzige Apotheke verloren haben. „Es fehlt der politische Wille die Ursache für das Problem anzugehen, stattdessen soll durch die »Pseudo-Apothekenreform« der Mangel kaschiert werden, in dem man etwas zur »Apotheke« macht, das eigentlich nichts anderes als eine Abgabestelle ist.“

Schon jetzt manifestiert sich Schritt für Schritt der Mangel in einer Abwärtsspirale der Apothekenzahlen. In den letzten Jahren ging etwa ein Fünftel aller Apotheken in Thüringen verloren, wobei besonders bitter ist, dass auch mehr als 20 Thüringer Kleinstädte ihre einzige Apotheke verloren haben. „Es fehlt der politische Wille die Ursache für das Problem anzugehen, stattdessen soll durch die »Pseudo-Apothekenreform« der Mangel kaschiert werden, in dem man etwas zur »Apotheke« macht, das eigentlich nichts anderes als eine Abgabestelle ist.“

Als „Etikettenschwindel“ entlarven die Thüringer Apothekerinnen und Apotheker diesen unverantwortlichen Trick des Gesundheitsministers. „Ja, es ist eine Täuschung“, rechtfertigt Apotheker Neidel die harte Wortwahl. „Die Anwesenheit des verantwortlichen Apothekers, der verantwortlichen Apothekerin auf acht Stunden in der Woche zu reduzieren und gleichzeitig so zu tun, als bliebe alles beim Alten, ist aus meiner Sicht nahe am Betrug der Bevölkerung.“ Wer nur acht Stunden Anwesenheit fordere, sage heimlich auch 50 oder gar 60 Stunden Abwesenheit. „Die persönliche Verantwortlichkeit unseres Berufsstandes und damit ein ganz wesentliches Stück Patientensicherheit gehen damit verloren. Der Minister weiß das. Wenn er es trotzdem in sein Gesetz schreibt, dann bereitet er einen Systemwechsel vor. Denn acht Stunden Anwesenheit in der Woche sind dann auch nicht mehr nötig, dann geht es auch ganz ohne. Und das ist dann nicht mehr die sichere und patientennahe Arzneimittelversorgung, für die wir als Apothekerinnen und Apotheker stehen. Das ist die Kommerzialisierung der Arzneimittelversorgung und die bedeutet, dass das Geld wichtiger ist als das Patientenwohl“.