PTA-Ausbildung in Teilzeit
01.03.2023 - Apothekenwesen, externe Gremien, Ausbildung
Am 1. Januar 2023 ist das reformierte PTA-Berufsgesetz (PTAG) in Kraft getreten. Struktur und Dauer der neuen PTA-Ausbildung wurden gegenüber der bisherigen Ausbildung nicht grundlegend verändert, neu ist allerdings, dass die Ausbildung künftig in Teilzeit absolviert werden kann.
Das sächsische Konzept
In Sachsen gibt es Bestrebungen, diese Entwicklung zu nutzen, um Apotheken ein Begleiten der schulischen Ausbildung vom ersten Tag an zu ermöglichen. Die Voraussetzung dafür ist, dass es eine Ausbildungsklasse gibt, in der die schulische Ausbildung tatsächlich in Teilzeit erfolgt. Die so entstehende „schulfreie Zeit“, die zwischen ein bis zwei Tage in der Woche betragen kann, soll nach dem sächsischen Konzept dazu genutzt werden, dass die Schülerin oder der Schüler in einer Apotheke von Beginn an den Apothekenalltag kennenlernt und so praktisch vom ersten Tag an in der Praxis steht. Auch in Thüringen ist das sächsische Konzept auf Interesse gestoßen.
Was ist in Thüringen möglich?
Damit aus dieser Möglichkeit Realität werden kann, müssen strukturelle Voraussetzungen geschaffen werden, die jedoch nicht in den Händen der Apotheken und auch nicht im Entscheidungsbereich der Kammern liegen. Hier sind die Schulen und das Bildungsministerium gefragt. Zu einem ersten Gedankenaustausch Mitte Februar traf sich die Kammer, vertreten durch die Geschäftsführung und Delegierte der Kammerversammlung, mit Abgesandten der PTA-Schulen in Erfurt.
Die Größe der Klassen ist eher am unteren Limit, tatsächlich hat man an einigen Schulstandorten Sorge, dass man tatsächlich die Mindestgröße für eine Klasse erreicht. Im Grunde sei vorstellbar auch eine „Teilzeitklasse“ ins Angebot aufzunehmen, allerdings besteht dann natürlich die Gefahr, dass man damit „zwei halbe Klassen“ hätte, die beide nicht zustande kämen, weil beide nicht die Mindestgröße erreichen. Hier müsse das Gespräch mit dem Ministerium geführt werden, ob es für dieses Problem Lösungen geben könnte.
Einen Anstoß gegeben
Den Anstoß dafür, diese Probleme anzugehen, hat die Kammer nun gegeben und sich an das Thüringer Bildungsministerium gewandt, um dort ein Problembewusstsein zu schaffen. Im Schreiben wurde signalisiert, dass die LAKT bereit ist, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitzuwirken.