Technische Probleme gefährden die sichere Arzneimittelversorgung
12.03.2024 - Apothekenwesen, Information & Internet, Presse
In den letzten Tagen kommt es wiederholt zu Störungen bei der Erstellung und Belieferung von E-Rezepten. Sie finden die entsprechenden Störungsmeldungen archiviert im Gematik Fachportal.
Eine Gefahr für die Arzneimittelversorgung
An den letzten drei Werktagen bzw. an vier der letzten zehn Tage gab es schwerwiegende technische Probleme. Sie sind wiederkehrend und können offensichtlich nicht zeitnah und sicher gelöst werden. Mit viel Ausdauer und Geduld versuchen die Apotheken diese Situation irgendwie zu retten, aber wenn wie am 11. März technische Schwierigkeiten eines zertifizierten Anbieters in Apotheken flächendeckend dazu führen, dass dreieinhalb Stunden lang E-Rezepte weder abgerufen noch beliefert werden können, sieht die Landesapothekerkammer tatsächlich die Sicherheit der Arzneimittelversorgung gefährdet.
Papierrezepte als aufwändiger Rettungsanker
Da die Patientinnen und Patienten nur ausgesprochen selten einen Papier-Token bei sich haben, können die Apotheken die Versorgung nicht einmal vorbereiten, vielmehr bleiben die Menschen für einen ungewissen Zeitraum unversorgt. „Die beste Lösung“ ist derzeit, wenn die Arztpraxen selbst von den Störungen betroffen sind und keine e-Rezepte ausstellen können, weil sie dann auf Muster-16-Papierrezepte zurückgreifen müssen, die umgehend beliefert werden können. Die ganze Situation ist absurd.
Technische Unsicherheiten müssen abgestellt werden
Dieser Zustand ist so nicht tragbar. Die Landesapothekerkammer hat daher das Thüringer Gesundheitsministerium und das für den Apothekenbetrieb zuständige Dezernat für Pharmazie beim Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz über den derzeitigen Versorgungsalltag in den Apotheken informiert. Auch wenn dort keine Entscheidungen getroffen werden können, ist es notwendig, dass eine schnelle Lösung angestoßen wird, die derartige Ausfälle auf ein Minimum beschränkt und die dafür sorgt, dass Alternativen existieren, solange diese Fehler nicht ausgeschlossen werden können. Auch das Thüringer Gesundheitsministerium und die zuständige Behörde können dazu beitragen, dass das Problembewusstsein an den entscheidenden und vor allem verantwortlichen Stellen vorhanden ist.