Thüringen verliert weitere Apotheken
30.12.2024 - Apothekenwesen
Am 31. Dezember 2024 versorgen nur noch 489 Apotheken die Thüringer Bürgerinnen und Bürger, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um sechs Betriebstätten entspricht. Die Schließungen sind über den gesamten Freistaat verteilt – in Gera, Erfurt und Suhl wurden im Jahr 2024 Standorte geschlossen.
„Wir haben die Talsohle noch nicht erreicht“, ergänzt der Apotheker. „Im Januar werden vier weitere Apotheken ihre Türen für immer schließen.“ Neidel sieht keine Anhaltspunkte für eine Besserung der Lage. „Die Entwicklung ist schon lange absehbar und sie hat zwei entscheidende Ursachen – uns fehlen junge Apothekerinnen und Apotheker, weil trotz hoher Nachfrage zu wenige Studierende ihr Pharmaziestudium in Thüringen beginnen können. Und das System der Apothekenvergütung ist chronisch unterfinanziert. Die Politik weiß das, scheut aber die notwendigen Schritte, weil sie Geld kosten. Aber die Alternative „Nichtstun“ hat deutlich gravierendere Folgen – den spürbaren Verlust von Lebensqualität. Wir werden nicht müde werden, die Verantwortlichen in Politik und auf Seiten der Krankenkassen an unsere gemeinsame Aufgabe zu erinnern. Gesund zu bleiben ist kein Selbstläufer, weder im persönlichen noch im gesellschaftlichen Bereich. In Gesundheit muss man investieren.“