FDP mit Antrag zur Fachkräfteoffensive im Thüringer Landtag
02.02.2023 - Presse
Der Mangel an Apothekerinnen und Apothekern - trotz großer Nachfrage für das Pharmazie-Studium - wird zu einem immer größer werdenden Problem in der Arzneimittelversorgung. Nunmehr hat Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion und Generalsekretär der FDP Thüringen, gemeinsam mit seiner Parlamentarischen Gruppe einen Antrag eingebracht, der sich mit der Personallage in bei allen Heilberufen beschäftigt. Darin erklärt die FDP, dass es in allen Bereichen mehr Hochschulabsolventen brauche, um die medizinische und pharmazeutische Versorgung zu sichern.
Darin stellen die Thüringer Liberalen einen Forderungskatalog auf, mit dem die Fachkräftesituation verbessert werden soll. So fordert der landtagsabgeordnete Montag eine "Fachkräfteoffensive - medizinische, zahnmedizinische und pharmazeutische Versorgung 2030"«" im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz unter Beteiligung der für die Hochschulen zuständigen Ministerien der Länder mit Vertretern der Kassenärzte, Kassenzahnärzte, Apotheker, der Studierenden-Verbände und der Hochschulrektorenkonferenz. Weiterhin will die FDP Studierende aus Deutschland dabei unterstützen, wenn sie ihr Studium im Ausland absolvieren. Die Studiengebühren an diesen Privatunis soll das Land aus einem Strukturfonds übernehmen.
Im Gespräch mit dem PZ-Chefredakteur Benjamin Rohrer erläutert der Gesundheitspolitiker die Hintergründe: "Herr Lauterbach hat mehrfach beklagt, dass Studienplätze fehlen. Wir haben aber nicht nur im ärztlichen, sondern auch im Apotheken-Bereich einen massiven Fachkräftemangel. Deswegen fordere ich, dass der Minister sofort einen Ausbildungsgipfel einberuft, um gemeinsam mit den Akteuren im Gesundheitswesen und den Gesundheitsministerinnen – und -minister der Länder eine Fachkräfteoffensive zu starten. Die Länder sollen dort klare Fakten dazu mitteilen, wie viele Fachkräfte in welchem Bereich fehlen und welche Ausbildungskapazitäten gebraucht werden. Wenn man den Königsteiner Schlüssel als Basis nimmt, fehlen alleine in Thüringen 130 Studienplätze beispielsweise in Humanmedizin – eine zusätzliche Ausbildung so vieler Menschen ist schon alleine baulich und personell (Lehrkräfte) nur schwer zu realisieren. Deswegen sollte es auch im Apothekenbereich eine Übergangsphase geben, in der wir das Studium von Studentinnen und Studenten im Ausland, beispielsweise an der Semmelweis Uni in Budapest, finanziell unterstützen. Gerade für die Pharmazie kann das wichtig sein, denn der geplante Ausbau in Jena wird den Apotheken nicht sofort helfen – das kann Jahre dauern. Die Studentinnen und Studenten müssten sich in diesem Fall natürlich dazu verpflichten, über einen bestimmten Zeitraum auch in Thüringens Apotheken zu arbeiten."