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Trauriger Trend in Thüringen setzt sich fort
26.01.2024 - Presse

In Deutschland ist die Zahl der Apotheken auf das Allzeittief von 17.571 gesunken. Das sind 497 Apotheken weniger innerhalb eines Jahres – der größte jährliche Verlust an Apotheken in der Geschichte der Bundesrepublik. Auch die Entwicklung in Thüringen bestätigt diesen traurigen Trend: Im Jahr 2023 schlossen 12 Apotheken in Thüringen ihre Pforten dauerhaft. Somit ist im Freistaat im 13. Jahr in Folge die Zahl der Apotheken gesunken.

In immer mehr Thüringer Ortschaften und Stadtteilen verschwindet das vertraute rote Apotheken-A. Die Entwicklung der letzten Jahre hat sich 2023 noch einmal dramatisch beschleunigt. Zum Jahresende waren es 12 Apotheken, die für eine sichere und flächendeckende Arzneimittelversorgung im Freistaat verlorengegangen sind. „In Thüringen hat sich der Rückgang der Apothekenzahl seit der Honorarkürzung zu Beginn des Jahres 2023 noch einmal beschleunigt und so gab es im vergangenen Jahr die größte Anzahl von Schließungen in der Geschichte des Thüringer Apothekenwesens. „Die Zahl der Betriebsstätten in Thüringen ist von 507 auf 495 gefallen. Weitere Apothekenschließungen sind bereits angekündigt worden“, informiert Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 gab es in Thüringen noch 583 Apotheken.

Da der Anteil der älteren Bevölkerung (älter als 65 Jahre) in der Zwischenzeit deutlich gewachsen ist und immer weiter ansteigt, wirken sich die Schließungen der Apotheken auf diese Altersgruppe sehr viel stärker aus. Für immer mehr Thüringerinnen und Thüringer, die aller Wahrscheinlichkeit nach regelmäßig und dauerhaft auf eine gute und sichere Arzneimittelversorgung angewiesen sind, stehen immer weniger Apotheken zur Verfügung, die diese Aufgabe übernehmen können. „Das heißt, für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten steht immer weniger Zeit zur Verfügung. Weniger Zeit für Beratung und Information. Weniger Zeit für das Gespräch zu den im Alter immer wichtiger werdenden Fragen zur eigenen Gesundheit. Weniger Zeit für den Menschen und damit weniger Nähe. Ein spürbarer Verlust von Lebensqualität“, so Neidel.

Die Lage in vielen Apotheken ist ernster als je zuvor: Nach Angaben der Treuhandgesellschaft Hannover ist bereits ein Drittel der noch bestehenden Apotheken in ihrer Existenz gefährdet. Vor diesem Hintergrund ist die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger oft sehr schwierig, von denen es ohnehin zu wenige gibt. „Gerade die kurzfristige Kürzung des Apothekenhonorars zum Stopfen der Löcher in den GKV-Haushalten hat vor Augen geführt, welches finanzielle Risiko man eingeht, wenn man den Schritt in die Selbstständigkeit wagt“, nennt der Kammergeschäftsführer das Dilemma beim Namen. Es geht um die Sicherheit und das Vertrauen in eine verlässliche Politik, welche die selbstständige Apotheke als unverzichtbaren Teil der lokalen Infrastruktur und der wohnortnahe Gesundheitsversorgung stabilisieren.